(Autor: Hans-Joachim Kölln, Quelle: sh:z vom 11.08.2024)
Trotz einer Informationsveranstaltung der Schenefelder Wählervereinigung BfB (Bürger für Bürger) direkt an der umstrittenen Baustelle in der Bogenstraße bleiben viele Fragen offen. Das Treffen am vergangenen Wochenende hat deutlich gezeigt, dass die Verwaltung Schenefelds noch einiges an „Hausaufgaben“ zu machen hat.
Wie geht es weiter mit der Bogenstraße zwischen Efeuweg und dem Kreisverkehr am Swattenweg? Auch die BfB-Politiker konnten die Fragen der zirka 25 anwesenden Bürger nicht zufriedenstellend beantworten. Aber sie bekamen großes Lob dafür, dass sie erkannt haben, wie wichtig es ist, die Anwohner bei Maßnahmen der Stadt in der Kommunikation auch dann mitzunehmen, wenn es unbequem wird.
Worum geht es? Während es anfangs den Anschein hatte, als wenn das vielfach kritisierte Defizit an Kommunikation sich ausschließlich auf die Vor-Ort-Information von Maßnahmen bezog, zum Beispiel bei Behinderungen beim Zugang zu den eigenen Grundstücken, so ging es in der Diskussion am Samstag zwischen den Politikern und den Bürger um viel grundsätzlichere Aspekte.
Auslöser ist eine Information mit möglicherweise weitreichender Auswirkung, die Fachdienstleiter Andreas Bothing in der Sitzung des Bauausschusses am 18. Juni bekannt gegeben hatte. Danach wurde erst im Rahmen der genaueren Vermessung des Straßenabschnittes, also bereits während der Bauarbeiten, entdeckt, dass die Breite des gesamten Straßenkörpers für die geplanten Trassenbreite überhaupt nicht ausreicht. Schlimmer noch: Ein Teil der alten asphaltierten Trasse der Bogenstraße befindet sich seit langem auf privatem Gelände, erklärte Wolfgang Oldenburg (BfB).
Und er fügte hinzu, was dies bedeutet: „Die Stadt ist in der Verhandlung mit dem Besitzer, um diesen Streifen für die ausreichende Straßenbreite zu kaufen.“ Es ist nicht viel Fläche, knappe 150 Quadratmeter. Aber sie wären Voraussetzung dafür, dass die Trasse in der geplanten Breite von 4,75 Metern ausgebaut werden könnte. Aber was passiert, wenn der Eigner nicht verkauft? Die berechtigte Frage eines Anwohners beantwortete Oldenburg so: „Dann müsste die Verwaltung entscheiden, was zu tun ist. Womöglich wäre dann nur noch eine Trassenbreite vom zirka 3,50 Metern realisierbar.“ Dies würde bedeuten, dass sich zwei Fahrzeuge auf der Trasse nicht mehr begegnen könnten, nicht einmal Pkw. Auf keinen Fall jedoch Lastwagen, die sich bei etwaigen Verkehrsstörungen auf der nahen Autobahn immer wieder in die Bogenstraße verirren.
Die Konsequenz daraus, so die Schlussfolgerung eines anderen Anwohners, stelle das Thema des geplanten abgesenkten Bordsteins in ein völlig neues Licht. Zum einen wäre das Überfahren des Gehweges damit programmiert, was besonders Kinder auf diesem Schulweg gefährde. Zum anderen ergebe sich die Frage des Parkens in der Straße. Bei einem abgesenkten Bordstein wäre dies nicht statthaft, was zum einen für die Anwohner eine große Auswirkung hätte und ein Parkverbot andererseits die Durchschnittsgeschwindigkeit in der Straße erhöhen könnte.
Die von Bothing im Juni angedeutete Lösung, die Bogenstraße möglicherweise zur Einbahnstraße zu machen, stieß auf deutliche Kritik von den Anwohnern aus dem Efeuweg. Sie hätten in diesem Fall, so die Begründung, unter dem Ausweichverkehr der Bogenstraße zu leiden, zum Beispiel die täglichen An- und Abfahrten der nahen Kita. Und dies vor dem Hintergrund, dass der Efeuweg nicht einmal einen Gehweg habe.
Manfred Pfitzner, Vorsitzender des BfB, bezeichnete das Treffen am Ende als sehr konstruktiv. Die Politiker werden die Erkenntnisse und Problematiken sowie die Bedenken der Bürger aus den Gesprächen nun in die Verwaltung oder die Politik tragen.