Am 13. Januar 2022 fand der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt statt.
Zu beraten waren u.a. ein Pflege- und Entwicklungsplan. Diese Machbarkeitsstudie, Auftraggeber ist die Stadt Schenefeld, wurde durch die EGL- Entwicklung und Gestaltung von Landschaft GmbH mit Sitz in Hamburg erstellt. Diese Präsentation wurde dem Ausschuss vorgestellt.
Die konkreten Ziele aus dieser Untersuchung haben für das Plangebiet folgende Maßnahmen:
1. Die Sicherung, Regeneration und Neuentwicklung von gefährdeten naturnahen Biotopkomplexen
2. Die Erhaltung und Neuentwicklung extensiv genutzter Lebensräume der Kulturlandschaft
3. Die Stärkung des Biotopverbundes und der Artenvielvielfalt
4. Die Stärkung und Wiederherstellung vielfältiger Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten im urbanen Raum
5. Das Naturleben der Stadtbewohner*innen
6. Sowie die Vereinigung von ökologischen und freizeitbezogenen Aspekten.
Auch die BfB ist bereit, bei dieser Umsetzung konstruktiv mitzuwirken.
Allerdings sehen wir bei der geplanten Umsetzung große Probleme.
Der Angelsee liegt im Landschaftsschutzgebiet der Stadt Schenefeld und befindet sich Privatbesitz. Diese gesamte Fläche müsste also von der Stadt Schenefeld käuflich erworben werden. Zur Realisierung des Planes soll die Umzäunung des Plangebietes abgebaut werden, wie eines der Ziele gefordert und für alle Bürger zugänglich gemacht wird.
Wie sehen mit dieser Maßnahme folgende Probleme verbunden. In unmittelbarer Nähe befindet sich in Osdorf der Hellmuth Schack See. Auch dieser ist für alle Bürger zugänglich. Gerade in den Sommermonaten werden der See und seine Umgebung durch viel Unrat - wie leere Flaschen, Grillreste, Verpackungsmaterial, Fixerbestecke usw. verschmutzt. Auch wir hier in Schenefeld stellen dies fest, z.B. nach den Wochenenden, auf der Bürgerwiese.
Wir befürchten, dass gleiche Szenarium der Verschmutzung am Angelsee.
In der aufgezeigten Weise sehen wir die angedachten Ziele nicht gleichzeitig umsetzbar, wenn auf der einen Seite --die Sicherung und Wiederherstellung vielfältiger Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten im urbanen Raum--- gefördert und gefordert wird -, und auf der anderen Seite die Freigabe für die Bürger*innen — bedingt durch Unruhe (späte wilde Partys) und das Betreten von geschützter Pflanzen. Aus unserer Sicht wird und kann beides nicht funktionieren. Auch sehen wir dann ein zunehmendes Vermüllen auf dem gesamten Gelände.
Entweder es wird nur eine der beiden Zielrichtungen konsequent verfolgt (und auch so kommuniziert): d.h. Naturschutz/ Biotope oder Bürgerfläche oder anstelle eines Rundweges um den gesamten See wäre nur ein gewisser Teil öffentlich zugänglich zu machen und im restlichen (abgetrennten) Gebiet könnten sich Biotope ansiedeln und halten.
Wir bedauern zutiefst, dass der alte Zustand (Fischgeschäft und Angelmöglichkeiten als Sport) nicht wieder hergestellt werden kann, weil im Landschaftsschutzgebiet kein Gewerbe erlaubt ist. Es wurde durch den Kreis Pinneberg lediglich geduldet. Ergänzend dazu, wurde durch den damaligen Pächter auf Ordnung geachtet und es fand keinerlei Vermüllung statt.
Manfred Pfitzner BfB Fraktion
Im Nachgang:
Dass Menschen sind wie sie sind, ist klar…
Gelegentlich bequem, unachtsam, egoistisch. Und aus dem Grunde Gebiete einzugrenzen, macht auch irgendwie Sinn. Aber wollen wir das? Wir denken NEIN! Oder könnte uns etwas einfallen, um ein gemeinschaftlicheres Denken zu initiieren? Welche Kampagne könnten wir starten, um möglichst viele zu bewegen, ihren Müll selbst ggf. vor Ort zu entsorgen? Das und einiges mehr wird in Zukunft für die BfB ein Thema sein, welches bei uns ganz oben auf der Agenda steht.